Dein erster Rundgang durch den Musterhauspark? Mit dieser kurzen Anleitung holst du das Maximum raus – ohne Stress und ohne Zahlenwüste. Wir zeigen dir, wie du den Besuch vorbereitest, worauf du im Haus achtest und welche Fragen du den Berater:innen stellen solltest.

Warum sich der Besuch lohnt
Im Musterhauspark erlebst du Häuser in Originalgröße – Materialien, Raumgefühl, Licht, Akustik und Verarbeitung wirken hier ganz anders als auf Fotos. Du bekommst außerdem ein Gefühl für Grundrisse, Wege im Alltag und die Handhabung der Haustechnik.
Vorbereitung: in 20 Minuten startklar
Ziele notieren: Was ist dir wichtig (z. B. offener Wohnbereich, Arbeitszimmer, Abstellfläche, barrierearme Lösungen)?
Wunschliste mitnehmen: „Must-haves“ und „Nice-to-haves“ als zwei getrennte Listen.
Unterlagen & Tools: Notizblock/Smartphone, Maßband/Zollstock, Haustürbreite deiner aktuellen Möbel, USB-Powerbank, bequeme Schuhe.
Kinderbetreuung klären: Wenn möglich, lieber in Ruhe besichtigen.
Zeitfenster planen: Lieber wenige Häuser intensiv anschauen als viele im Sprint.
Vor Ort: clevere Route
Starte mit 2–3 Häusern, die deinem Budget- und Größenrahmen entsprechen, mach nach jedem Haus eine kurze Notizpause und vergleiche direkt die Eindrücke (Licht, Stauraum, Geräuschpegel, Verarbeitung). Fotos von Details (z. B. Anschlüsse, Fensterbänke, Treppenfugen) helfen später enorm.
Woran du ein passendes Haus erkennst
- Grundrissfluss: Wege vom Eingang zu Garderobe, Küche, Speisekammer, Terrasse.
- Licht & Ausrichtung: Fenstergrößen, Verschattung, Blickbezüge.
- Stauraum: Technikraum, Abstellkammern, Schranknischen, Dachbodenoptionen.
- Akustik & Haptik: Trittschall auf der Treppe, Türdichtungen, Türschließung.
- Alltagstauglichkeit: Platz für Kinderwagen, Homeoffice, Wäschewege, Müll.
- Technikzugänglichkeit: Wo sitzen Verteilungen, Filter, Zähler? Kommt man gut ran?
Die 12 ersten wichtigsten Fragen an Berater:innen
- Wandaufbau & Dämmung: Aus welchen Schichten besteht die Außenwand?
- Schallschutz innen: Welche Lösungen für Treppe, Decken, Innenwände?
- Haustechnik: Standard bei Heizung, Lüftung, Warmwasser – welche Varianten sind vorgesehen?
- Elektro & Netzwerk: Welche Dosen/Leerrohre sind im Basispaket? Optionen für Smart-Home?
- Fenster & Türen: Material, Sicherheitsstufen, Lüftungskonzepte (z. B. Kipp-Funktionen).
- Bodenaufbauten: Welche Beläge sind enthalten? Wie sieht es mit Feuchträumen aus?
- Bemusterung: Wo findet sie statt, wie lange dauert sie typischerweise, kann man Elemente vorab festlegen?
- Qualitätssicherung: Blower-Door-Test, Prüfprotokolle, Abnahmeprozess.
- Liefer- und Bauablauf: Welche Schritte in welcher Reihenfolge? Welche Puffer sind sinnvoll?
- Leistungsumfang: Was ist im Standard enthalten, was sind typische Mehr-/Minderleistungen?
- Nachweise & Dokumente: Energieausweis, Statik, Montage- und Wartungsunterlagen.
- Service nach Übergabe: Einweisung, Wartung, Ansprechpartner bei Fragen.
Checkliste für den Rundgang (Kurzform)
- Eingang & Diele: Garderobenplatz, Schuhe, Kinderwagen, Gäste-WC erreichbar?
- Küche & Essen: Arbeitswege, Stauraum, Speisekammer, Terrassenzugang.
- Wohnen: Stellflächen für Sofa/TV, Blickbezüge, Akustik.
- Arbeiten/Gast: Türschalldämmung, LAN-Dose/Steckdosen, Tageslicht.
- Schlafen: Schranknischen, Rollläden/Verschattung, Wege zum Bad.
- Bad: Bewegungsflächen, Nischen, Revisionsöffnungen, Lüftung.
- Technik/HWR: Gerätezugang, Filterwechsel, Wäschefluss, Außen-Zapfstelle in der Nähe?
- Treppe/Flur: Trittgefühl, Geländer, Kinder-Sicherheit.
- Außen: Fassade, Sockelanschluss, Fensterbänke, Dachüberstand, Entwässerung.
Notizzettel-Vorlage (zum Abhaken)
Haus Nr. __
- Eindruck 1–5: ☐1 ☐2 ☐3 ☐4 ☐5
- Pluspunkte: ______________________________
- Fragezeichen: ____________________________
- Grundriss passt? ☐ ja ☐ eher ja ☐ eher nein
- Stauraum ausreichend? ☐ ja ☐ nein
- Technik verständlich? ☐ ja ☐ nein
- Besonderheiten/Ideen: _____________________
- Nachfassen bei Anbieter am: ..20__
Häufige Fehler – und wie du sie vermeidest
- Zu viele Häuser an einem Tag. Besser weniger, dafür mit Notizen.
- Nur auf Deko achten. Entscheidend sind Grundriss, Bauqualität, Technikzugang.
- Kein Vergleich direkt nach dem Haus. 5 Minuten Pause, Stichworte festhalten.
- Nicht nach Standardumfang fragen. Später drohen Überraschungen.
- Technikräume ignorieren. Hier zeigt sich Alltagstauglichkeit.
- Keine Fotos von Details. Später fehlen dir Belege für den Vergleich.
Nächste Schritte nach dem Besuch
- Kurzliste mit 2–3 Favoriten erstellen.
- Unterlagen anfordern: Leistungsbeschreibung, Beispiel-Grundrisse, Bemusterungsinfo.
- Folgetermin vereinbaren: Offene Fragen klären, evtl. zweiter Rundgang.
- Passende Themen vertiefen: Bemusterung, Hausanschlüsse, Blower-Door-Test, Hausübergabe.
Unser Tipp zum Schluss
Wir empfehlen, den Park-Besuch wie einen kleinen Workshop zu planen: klare Ziele, feste Notizen, wenige Häuser – und danach eine ehrliche Bewertung. So trennst du schnell „schön anzusehen“ von „passt zu unserem Alltag“.
Weiterlesen: Fertighäuser anschauen – zentral im Bauzentrum Poing
FAQ
Musterhauspark
Hilfreich sind Lage, grobe Größe und Wunsch-Ausrichtung. Exakte Werte sind für den ersten Überblick noch nicht zwingend.
Viele Anbieter erlauben Fotos für private Notizen. Frag kurz nach und fotografiere vor allem Details und Beschilderungen.
Du kannst nach dem Leistungsumfang fragen und welche Entscheidungen Preis und Termin besonders beeinflussen. Konkrete Angebote lohnen sich nach dem zweiten, gezielten Termin.
Konzentriere dich auf Grundriss, Bauqualität und Technik. Deko ist austauschbar – Grundriss und Wandaufbau nicht.
Plane eher großzügig und nimm dir Zeit für Pausen und Notizen. Weniger Häuser, dafür gründlicher, zahlt sich aus.
One thought on “Erster Besuch im Musterhauspark: Was anschauen, welche Fragen stellen”
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