Sicherheit im neuen Haus: Rauchmelder & Basisschutz

Welche Melder brauchst du im Neubau, wo gehören sie hin, was kostet das – und wie baust du dir mit einfachen Mitteln einen soliden Grundschutz gegen Brand, Einbruch und Wasserschäden auf. Einfach erklärt, mit Praxisbeispielen und Checkliste.

(1) Warum Rauchmelder & Basisschutz ab Tag 1?

In allen Bundesländern sind Rauchwarnmelder für Wohnungen/Häuser vorgeschrieben – Details regeln die jeweiligen Landesbauordnungen. Ziel: Menschenleben retten. Dazu kommen ein paar weitere „Basics“, die Schäden verhindern oder verkleinern: CO-Melder bei Verbrennungstechnik, Wassersensoren gegen Leckagen, Außenlicht/Bewegungsmelder, gut gesicherte Türen/Fenster. Mit einem sauberen Grundkonzept erledigst du 80 % der Sicherheitsanforderungen schon beim Bau.

(2) Technik kurz erklärt – welche Melder gibt’s?

  • Rauchwarnmelder (Standard): nach DIN EN 14604. Empfehlenswert sind Geräte mit Q-Label(Langzeitqualität, fest eingebaute 10-Jahres-Batterie).
  • Funkvernetzte Rauchmelder: Alarmt ein Melder, piepen alle – ideal für mehrstöckige Häuser.
  • Hitzemelder: für Küche/Heizraum, wo Dampf oder Staub Rauchmelder stören würden.
  • CO-Melder (Kohlenmonoxid): Pflichtgefühl, wenn Kamin, Gastherme, Ofen vorhanden sind. CO ist farb-/geruchlos und lebensgefährlich.
  • Gasmelder: bei Erdgas/Flüssiggas sinnvoll (z. B. Einliegerwohnung mit Gasherd).
  • Wassersensoren/Leckageschutz: melden Austritt (HWR, Küche, Unterschrank, bodennahe Technik) – optional mit automatischem Absperrventil.
  • Smart-Home-Anbindung: Melder als Szenen-Trigger (Licht an, Rollläden hoch, Push-Nachricht). Funk (z. B. Zigbee/Z-Wave) oder kabelgebunden (z. B. KNX) – Hauptsache zuverlässig.

(3) Planung & Positionen – so platzierst du richtig

Must-Haves laut gängiger Praxis:

  • Rauchmelder in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren, die als Rettungsweg dienen. In vielen Häusern zusätzlich im Wohnzimmer sinnvoll.
  • Montage: mittig an die Decke, mind. 50 cm Abstand zu Wänden/Leuchten. Treppenhaus auf jeder Ebene.
  • Küche: statt Rauchmelder meist Hitzemelder (vermeidet Fehlalarme durch Dampf).
  • Vernetzung: bei > 100 m², mehreren Etagen oder abgeschlossenen Bereichen.
  • Stromversorgung: 10-Jahres-Batterie (pflegearm) oder 230 V mit Notstrom-Batterie.
  • Barrierefreiheit & Reichweite: für Schwerhörige Kombis mit Blitz/Vibration vorsehen.

Praxisbeispiele (Grundriss-Feeling):

  • Bungalow 120 m²: 1× Flur, 3× Schlaf/Kinder, 1× Wohnbereich → 5–6 Rauchmelder, Küche mit Hitzemelder.
  • Stadthaus (EG+OG+DG, 140 m²): je Geschoss Flur 1×, plus 3× Schlaf/Kinder, 1× Wohnen → 7–9 Rauchmelder, funkvernetzt. Kamin vorhanden? 1–2 CO-Melder (Kaminzimmer, Flur nahe Schlafen).
  • Keller mit Technik/HWR: ggf. Hitzemelder und Wassersensor am Boden/unter Geräten.

(4) Mehr als Rauch: CO, Wasser & Strom – die „stillen“ Risiken

  • CO-Melder in Räumen mit Verbrennung (Kamin, Gastherme, Ofen); Montage nach Herstellerangaben (Atemzone, Abstand).
  • Wassersensoren am tiefsten Punkt (HWR, unter Spüle, Geschirrspüler, Waschmaschine); optional automatisches Absperrventil am Hauswasseranschluss.
  • Überspannungsschutz (im Zählerschrank) schützt Elektronik; FI/LS-Schutz pro Stromkreis ist Standard.
  • Außenlicht & Bewegungsmelder schrecken ab und helfen im Notfall beim Fliehen/Retten.

(5) Einbruchschutz: einfache Maßnahmen mit großer Wirkung

  • Mechanik zuerst: Haustür mit Mehrfachverriegelung, RC2-Fenster/Türen in Erdgeschoss und leicht erreichbaren Bereichen.
  • Beleuchtung: Bewegungsmelder an Zugängen, Einfahrt, Terrasse.
  • Türsprechanlage mit Kamera (Klingel-App) + gut ausgeleuchteter Eingangsbereich.
  • Fenster-/Türkontakte im Smart-Home binden Szenen (Licht an, Alarm).
  • Organisation: „Keine Leiter draußen“, Gartenwerkzeug wegsperren, Nachbarschaft einbinden.

(6) Kosten & Ablauf – grobe Richtwerte

(Angaben ohne Gewähr; Preise je nach Marke, Vernetzung, Montageaufwand.)

  • Rauchwarnmelder (Q-Label): 25–45 € je Gerät; Set 6–10 Stk.: 180–400 €.
  • Funkvernetzung: +10–25 € pro Melder bzw. Zentralgerät 60–150 €.
  • Hitzemelder: 30–60 €; CO-Melder: 30–70 €.
  • Wassersensoren: 20–60 € je Punkt; Absperrventil-System: 300–800 €.
  • Video-Türklingel / Türstation: 120–500 €+.
  • Montage durch Elektriker: je nach Umfang 300–900 € (Pauschale) oder Stundenlohn.
    Ablauf im Neubau: Grundriss prüfen → Positionen im Elektro-Plan fixieren → Leerrohre/Spannungsversorgung (falls 230 V) → Geräteauswahl → Montage & Inbetriebnahme → Dokumentation (Prüftaste, Seriennummern, Übergabeprotokoll).

(7) Wartung, Prüfung & Dokumentation

  • Jährliche Funktionsprüfung (Prüftaste, Sensor sauber halten) nach den anerkannten Regeln der Technik (z. B. DIN 14676).
  • Batterien: Bei 10-Jahres-Zellen: Gerät nach Ablauf komplett tauschen; bei Wechselbatterien rechtzeitig ersetzen.
  • Zuständigkeit: Im Eigenheim bist du verantwortlich; bei Mietobjekten können Einbau/Wartungspflichten abweichen – geregelt in Landesrecht/Mietvertrag.
  • Dokumentation: kurzer Wartungsnachweis (Datum, Räume, Ergebnis). Bei vernetzten Systemen Status in der App prüfen und exportieren.

Mini-Checkliste fürs Angebot

  • Normen/Qualität: DIN EN 14604, Q-Label, ggf. DIN 14676-2 (Instandhaltung).
  • Stückzahl & Positionen je Raum (inkl. Treppenhaus/Flure, Hitzemelder Küche, Keller).
  • Funkvernetzung (Reichweite, Test), App/Smart-Home-Schnittstelle.
  • CO-Melder (bei Kamin/Gas), Wassersensoren (HWR, Küche, Geräte).
  • Stromversorgung (10-Jahres-Batterie vs. 230 V+Backup).
  • Montageprotokoll, Einweisung, Wartungsplan; Garantie/Service.
  • Zahlungsplan & Abnahme: Fixpreis vereinbaren, klare Abschläge, Restzahlung nach Inbetriebnahme/Abnahme.


Sicherheit muss nicht sperrig sein: Wenn du Rauchmelder, CO-Schutz und ein paar clevere Sensoren gleich in die Bauplanung einwebst, bekommst du mit wenig Geld sehr viel Wirkung. Mechanik (Türen/Fenster) und gutes Licht sind die stillen Helden – erst danach kommt „smart“. Bleib bei Normen/Qualität, halte die Wartung simpel, und dokumentiere einmal im Jahr. Dann ist dein Haus ab Einzug solide geschützt – für Alltag und Ausnahme.
Hinweis: Angaben sind Richtwerte; regional unterschiedlich.
Quellen: Verbraucherzentrale, Landesbauordnungen (Rauchmelderpflicht), DIN EN 14604/DIN 14676, VdS/Feuerwehr.

FAQ

Sicherheit im neuen Haus

Ja – vorgeschrieben sind sie mindestens in Schlafräumen, Kinderzimmern und Fluren, die als Rettungsweg dienen. Weitere Räume (z. B. Wohnzimmer) sind empfehlenswert.

In Räumen mit Verbrennungstechnik (Kamin, Gastherme), auf Atemhöhe nach Herstellerhinweisen – nicht direkt neben Lüftungsöffnungen.

Ja, Systeme mit Blitzlicht/Vibrationskissen – am besten gleich in die Planung aufnehmen.

Ja. Viele Geräte funken (z. B. Zigbee/Z-Wave) oder lassen sich per Relaiskontakt/Modul an KNX koppeln. Wichtig: Zuverlässigkeit vor Spielerei.

Meist Hitzemelder statt Rauchmelder, um Fehlalarme durch Dampf/Bratdünste zu vermeiden.

Einmal jährlich Prüftaste, Sichtprüfung, Reinigung. Bei Batteriewarnung sofort handeln.

Wenn ein Melder auslöst, alarmieren alle – wichtig bei größeren Häusern und nachts.

RC2-Fenster/Türen, gutes Außenlicht (Bewegungsmelder), sichtbare Kamera-Türstation, ordentliches Aufräumen im Garten (keine „Werkzeuge“ für Täter liegen lassen).

Oft 6–10 Stück, abhängig von Grundriss und Geschossen. Treppenhaus je Ebene nicht vergessen.

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